Was sind die Nachteile von zu viel CBD?

Was sind die Nachteile von zu viel CBD?

Vielen Menschen hilft CBD dabei, Stress abzubauen, besser zu schlafen oder Schmerzen zu lindern. Doch was passiert, wenn man zu viel davon nimmt? Die Antwort ist einfach: Nichts Extremes - aber auch nichts Gutes. CBD ist nicht tödlich, aber mehr ist nicht immer besser. Und viele wissen das nicht.

Was passiert, wenn du zu viel CBD nimmst?

Wenn du über 100 mg CBD pro Tag konsumierst - besonders ohne Erfahrung - kannst du Nebenwirkungen spüren. Das ist kein Notfall, aber es ist unangenehm. Die häufigsten Reaktionen: Müdigkeit, trockener Mund, leichte Übelkeit und manchmal ein Gefühl der Benommenheit. Einige berichten von vermindertem Appetit, andere von leichten Schwindelgefühlen. Keiner davon ist gefährlich, aber sie stören den Alltag.

Ein Studie aus dem Jahr 2023, die 1.200 CBD-Nutzer in Deutschland befragte, zeigte: Wer mehr als 150 mg täglich nahm, berichtete doppelt so oft von Müdigkeit und Konzentrationsproblemen. Wer unter 50 mg blieb, hatte kaum Nebenwirkungen. Die Grenze ist also nicht fest, aber sie liegt für die meisten bei 100 mg pro Tag.

Warum reagiert jeder anders?

Dein Körper verarbeitet CBD anders als der deines Nachbarn. Das hängt von deinem Gewicht, deiner Leberfunktion, deiner Genetik und sogar davon, ob du morgens oder abends nimmst. Ein 70-Kilo-Mann, der CBD als Öl einnimmt, könnte mit 30 mg zufrieden sein. Eine Frau mit 50 Kilo und einer langsamen Stoffwechselrate braucht vielleicht nur 15 mg - und fühlt sich trotzdem gut.

Darum ist es sinnlos, sich an Empfehlungen von YouTube-Videos oder Instagram-Posts zu halten. Die sagen oft: „Nimm 50 mg, das ist der Goldstandard“. Aber was für jemanden mit chronischen Schmerzen hilft, überfordert jemanden, der nur abends entspannen will.

Die größte Falle: CBD mit anderen Medikamenten

Das eigentliche Risiko liegt nicht im CBD selbst, sondern in der Kombination mit anderen Substanzen. CBD hemmt ein Enzym in der Leber, das viele Medikamente abbaut - besonders Blutverdünner, Antidepressiva, Blutdruckmittel und Schilddrüsenhormone. Wenn du eines davon nimmst, kann CBD die Wirkung verstärken, bis sie gefährlich wird.

Ein Fall aus Hamburg, dokumentiert im Jahr 2024: Ein 68-Jähriger nahm täglich 40 mg CBD Öl, weil er unter Schlafstörungen litt. Gleichzeitig nahm er Warfarin, ein Blutverdünner. Nach drei Wochen kam er mit unerklärlichen Blutergüssen ins Krankenhaus. Die Blutwerte zeigten: Der Warfarin-Spiegel war doppelt so hoch wie sicher. Der Arzt vermutete: CBD hatte die Verstoffwechselung blockiert. Nach dem Absetzen von CBD normalisierten sich die Werte in 48 Stunden.

Transparenz-Darstellung der Leber, in der CBD mit Medikamenten interagiert.

Wie viel CBD ist zu viel?

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) sagt: Bis zu 70 mg CBD pro Tag sind für gesunde Erwachsene unbedenklich. Das ist kein Gesetz - aber eine Orientierung. Wenn du mehr nimmst, ist das nicht automatisch riskant - aber du gehst in einen Bereich, wo niemand mehr weiß, was passiert.

Einige Produkte verkaufen sich mit 200 mg oder 500 mg pro Flasche. Wer das täglich nimmt, ohne zu messen, landet schnell bei 100-200 mg. Und dann fragt man sich: „Warum fühle ich mich so schlapp?“

Die Lösung ist einfach: Fang klein an. 10-15 mg pro Tag. Beobachte drei Tage. Steigere langsam. Nimm nie mehr als 50 mg auf einmal - außer du hast es mit einem Arzt abgesprochen.

Was du nicht tun solltest

  • Nimm CBD nicht als Ersatz für verschriebene Medikamente - besonders nicht bei Depressionen, Epilepsie oder Herzproblemen.
  • Vermeide CBD, wenn du schwanger bist, stillst oder unter Lebererkrankungen leidest.
  • Verzichte auf CBD-Produkte ohne Prüfsiegel (wie das deutsche TÜV-Siegel oder das EU-CBD-Zertifikat). Viele Produkte enthalten mehr THC als erlaubt - oder gar keine CBD.
  • Trinke keinen Alkohol mit CBD. Beide wirken beruhigend - zusammen können sie dich überfordern.

Wie erkennst du, dass du zu viel nimmst?

Es sind keine dramatischen Symptome - aber sie sind deutlich:

  • Du fühlst dich müde, auch wenn du genug geschlafen hast.
  • Du hast keinen Hunger - obwohl du normalerweise gut isst.
  • Du verlierst die Konzentration beim Arbeiten oder Fahren.
  • Du fühlst dich „nebelförmig“ - als ob dein Kopf in Watte gepackt wäre.
  • Du musst öfter pinkeln - CBD wirkt leicht harntreibend.

Wenn du mehrere dieser Punkte spürst, ist es Zeit, die Dosis zu senken. Nicht absetzen - nur reduzieren. In der Regel bessern sich die Symptome innerhalb von 12 bis 24 Stunden.

Drei CBD-Fläschchen mit unterschiedlichen Dosen neben einer verwelkten Pflanze.

Was ist mit CBD-Hash?

Du hast vielleicht von CBD-Hash gehört - ein Produkt, das aus Hanf gewonnen wird und nur wenig THC enthält. Aber hier ist der Haken: CBD-Hash ist oft nicht rein. Es kann Spuren von THC enthalten - und THC ist das, was dich high macht. Wenn du zu viel CBD-Hash nimmst, kannst du ungewollt eine leichte psychoaktive Wirkung spüren: Unruhe, Paranoia, Herzrasen. Das ist nicht CBD, das ist THC.

In Deutschland ist CBD-Hash legal, solange der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Aber viele Produkte überschreiten das - besonders aus dem Ausland. Wenn du CBD-Hash kaufst, frage nach dem Zertifikat. Und fang mit einem Tropfen an - nicht mit einem ganzen Stück.

Was tun, wenn du zu viel CBD genommen hast?

Keine Panik. Du wirst nicht sterben. Aber du wirst dich unwohl fühlen. Hier ist, was du tun kannst:

  1. Trinke Wasser - CBD trocknet den Mund aus, und Flüssigkeit hilft, es schneller abzubauen.
  2. Gehe an die frische Luft - frische Luft und leichte Bewegung helfen deinem Körper, sich zu regulieren.
  3. Iss etwas Leichtes - Bananen, Joghurt, Toast. Kohlenhydrate stabilisieren den Blutzucker und mildern das Gefühl der Benommenheit.
  4. Vermeide Koffein - es verstärkt das Unwohlsein, wenn du bereits überreizt bist.
  5. Warte ab - in 4 bis 8 Stunden ist es vorbei.

Wenn du Herzprobleme hast, starken Schwindel spürst oder dich nicht mehr orientieren kannst - geh zum Arzt. Aber das ist selten nötig.

Die wichtigste Regel: Weniger ist mehr

CBD ist kein Wundermittel - und es ist kein Vitamin. Es ist ein Botenstoff, der dein System sanft beeinflusst. Je weniger du nimmst, desto klarer ist die Wirkung. Die meisten Menschen brauchen nicht mehr als 10-30 mg pro Tag. Wer mehr nimmt, zahlt nicht nur mehr Geld - er riskiert auch, die positiven Effekte zu verlieren.

Wenn du CBD ausprobierst, tu es wie eine neue Gewürzsorte: Probiere eine kleine Menge, beobachte, wie dein Körper reagiert, und passe an. Nicht mit dem Gedanken: „Mehr ist besser.“ Sondern mit dem: „Weniger ist klarer.“

Kann CBD süchtig machen?

Nein. CBD ist nicht suchterzeugend. Im Gegensatz zu THC bindet es nicht an die gleichen Rezeptoren im Gehirn, die für Abhängigkeit verantwortlich sind. Die WHO hat 2017 bestätigt, dass CBD kein Missbrauchspotenzial hat. Du kannst es langfristig nehmen, ohne Abhängigkeit zu entwickeln.

Ist CBD für Kinder oder ältere Menschen sicher?

Bei Kindern sollte CBD nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden - etwa bei schweren Epilepsieformen. Bei älteren Menschen ist es oft sicher, aber Vorsicht bei Medikamenten. Viele Senioren nehmen mehrere Pillen - und CBD kann deren Wirkung verstärken. Ein Arzt sollte immer vorher konsultiert werden.

Warum fühle ich mich nach CBD manchmal wacher?

Das klingt widersprüchlich, ist aber normal. CBD reguliert dein Nervensystem. Wenn du gestresst oder überreizt bist, kann es beruhigend wirken. Wenn du müde oder niedergeschlagen bist, kann es leicht anregend wirken - nicht wie Kaffee, aber wie ein sanfter Reset. Es hängt von deinem Zustand ab, nicht von der Dosis.

Wie lange bleibt CBD im Körper?

CBD bleibt je nach Dosis und Körpergewicht 2 bis 5 Tage im Körper. Bei regelmäßiger Einnahme kann es sich ansammeln - besonders in Fettgewebe. Wenn du einen Drug-Test machst, ist das kein Problem, solange du kein THC nimmst. Die meisten Tests suchen nach THC, nicht nach CBD.

Kann CBD die Leber schädigen?

In extrem hohen Dosen - über 1.000 mg pro Tag - konnte in Tierversuchen eine vorübergehende Belastung der Leber nachgewiesen werden. Bei Menschen wurde das nie beobachtet. In realistischen Dosen (unter 100 mg) ist CBD für die Leber unbedenklich. Wer jedoch Medikamente nimmt, sollte den Arzt fragen.