Was ist der Unterschied zwischen Hanf und CBD?

Was ist der Unterschied zwischen Hanf und CBD?

Vielleicht hast du schon mal ein Fläschchen CBD-Öl im Supermarkt gesehen oder ein Produkt mit „hochwertiges Hanf“ auf der Verpackung. Beide Begriffe - Hanf und CBD - tauchen immer häufiger auf, besonders bei Lebensmitteln, Getränken oder Tropfen für den täglichen Gebrauch. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Sind das zwei Namen für dasselbe? Oder ist CBD nur ein Bestandteil von Hanf? Hier ist die klare, einfache Antwort - ohne Marketing-Verwirrung.

Hanf ist die Pflanze, CBD ist ein Stoff darin

Hanf ist eine Pflanze. Genau wie Tomaten oder Basilikum. Sie wächst im Feld, hat Wurzeln, Blätter, Blüten und Samen. Die Pflanze Hanf ist eine Varietät der Cannabis sativa-Pflanze, die legal in Deutschland angebaut wird, wenn der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Hanf wird für vieles genutzt: für Textilien, Baustoffe, Tierfutter, Öl aus den Samen - und eben auch für die Gewinnung von CBD.

CBD hingegen ist kein eigenes Produkt, sondern ein natürlich vorkommender Wirkstoff - ein sogenanntes Cannabinoid -, das in der Hanfpflanze vorkommt. CBD ist Cannabidiol, ein nicht-psychoaktiver Inhaltsstoff, der in den Blüten und Blättern der Hanfpflanze gebildet wird. Es ist wie der Zucker in einer Orange: Die Orange ist die Pflanze, der Zucker ist ein Bestandteil davon. Du kannst CBD nicht sehen oder anfassen - es ist ein Molekül, das aus der Pflanze extrahiert wird.

Hanföl vs. CBD-Öl: Was ist drin?

Wenn du ein Fläschchen „Hanföl“ kaufst, ist meistens Hanfsamenöl gemeint. Das wird aus den Samen der Hanfpflanze kaltgepresst. Es enthält keine nennenswerte Menge CBD. Was es aber enthält: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Vitamin E und Antioxidantien. Es ist ein gesundes Speiseöl - ähnlich wie Leinöl oder Walnussöl. Du kannst es auf Salate gießen, in Smoothies rühren oder als Hautpflege verwenden.

CBD-Öl dagegen wird aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze gewonnen. Es enthält konzentriertes Cannabidiol - oft mit anderen Cannabinoiden und Terpenen, die zusammenwirken. Die Konzentration wird in Milligramm pro Milliliter angegeben: 5 %, 10 %, 20 % CBD. Das ist kein Speiseöl. Es wird nicht zum Kochen verwendet, sondern als Tropfen unter die Zunge genommen oder in Kapseln geschluckt.

Warum verwechselt man das so oft?

Weil viele Hersteller das bewusst so machen. „Hanf“ klingt natürlicher, gesünder, weniger kontrovers. „CBD“ klingt wie eine Chemikalie - obwohl es natürlich vorkommt. Deshalb steht auf manchen Flaschen „Hanföl mit CBD“ - und du denkst: Ah, das ist Hanföl, aber mit etwas CBD drin. Aber in Wirklichkeit ist das meistens CBD-Öl, das aus Hanf gewonnen wurde. Der Begriff „Hanföl“ wird oft als Marketing-Label missbraucht.

Ein echtes Hanfsamenöl enthält weniger als 0,001 % CBD - das ist vernachlässigbar. Ein CBD-Öl mit 5 % Konzentration enthält 500 mg CBD pro 10 ml. Das ist mehr als 500.000 Mal so viel. Wenn du CBD suchst, dann schau auf die Angabe in mg. Nicht auf das Wort „Hanf“ auf der Flasche.

Hanfpflanze mit goldenen CBD-Molekülen, die aus den Blüten extrahiert werden, während Samen herunterfallen.

Hanf als Lebensmittel: Was ist erlaubt?

In Deutschland sind Hanfsamen, Hanföl aus Samen und Hanfprotein als Lebensmittel zugelassen. Das heißt: Du findest Hanfsamen in Müslis, Hanfprotein in Proteinpulvern, Hanföl in Dressings. Alles das ist legal und gesund - aber es enthält kaum CBD.

CBD hingegen ist kein zugelassenes Lebensmittel. Es gilt als „neuartiges Lebensmittel“ und unterliegt strengen Regeln. Nur CBD-Produkte, die eine Zulassung von der EFSA (Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde) haben, dürfen als Lebensmittel vermarktet werden. Die meisten CBD-Tropfen, Kapseln oder Gummibärchen sind daher als Nahrungsergänzung oder kosmetisches Produkt vermarktet - nicht als normales Lebensmittel. Das ist ein wichtiger rechtlicher Unterschied, den viele Verbraucher nicht kennen.

Was du beim Kauf beachten solltest

  • Prüfe die Zutatenliste: Steht „Hanfsamenöl“? Dann ist kein CBD drin. Steht „CBD-Extrakt“ oder „Cannabidiol“? Dann ist es CBD.
  • Schau auf die Konzentration: Bei CBD-Öl steht immer „x % CBD“ oder „x mg CBD pro ml“. Bei Hanfsamenöl steht nur „Hanfsamenöl“ - und keine mg-Angabe.
  • Verlasse dich nicht auf die Verpackung: „Naturprodukt“, „Bio-Hanf“, „kaltgepresst“ - das sagt nichts über den CBD-Gehalt aus.
  • Prüfe den Anbieter: Seriöse Anbieter geben Laborberichte (Certificate of Analysis) frei. Dort siehst du exakt, welche Stoffe drin sind - inklusive THC und CBD.
Transparente menschliche Silhouette, die die unterschiedlichen Wirkungen von Hanföl und CBD im Körper zeigt.

Was passiert im Körper?

Hanfsamenöl wirkt hauptsächlich als Nährstofflieferant. Es unterstützt die Haut, die Herzgesundheit und die Entzündungsregulation - durch seine Fettsäuren.

CBD wirkt anders. Es greift in das Endocannabinoid-System des Körpers ein - ein komplexes Netzwerk aus Rezeptoren, das für Schlaf, Stimmung, Schmerzwahrnehmung und Immunantwort zuständig ist. Es hat keine berauschende Wirkung wie THC. Aber es kann bei manchen Menschen zu einer beruhigenden, ausgleichenden Wirkung führen - besonders bei Stress, Schlafstörungen oder leichten Entzündungen. Das ist der Grund, warum viele Menschen CBD einnehmen.

Wie du das richtige Produkt wählst

Wenn du einfach eine gesunde Ölquelle für Salate oder Smoothies suchst: Nimm Hanfsamenöl. Es ist nahrhaft, lecker und preiswert.

Wenn du eine gezielte Wirkung suchst - etwa für besseren Schlaf, weniger Anspannung oder Unterstützung bei chronischen Beschwerden - dann suchst du CBD. Aber achte darauf: Nur Produkte mit klaren Angaben, Laborberichten und transparenter Herkunft sind seriös. Und: CBD wirkt nicht bei jedem gleich. Manche spüren es sofort, andere merken nichts - das ist normal.

Und vergiss nicht: Hanf ist die Pflanze. CBD ist ein Stoff aus ihr. Sie sind nicht dasselbe. Aber sie gehören zusammen - wie Apfel und Apfelsäure. Du kannst den Apfel essen - oder die Säure isolieren und als Ergänzung nehmen. Beides ist okay. Aber du solltest wissen, was du isst.

Ist Hanföl das gleiche wie CBD-Öl?

Nein. Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen und enthält kaum CBD. CBD-Öl wird aus den Blüten und Blättern gewonnen und enthält konzentriertes Cannabidiol. Sie haben völlig unterschiedliche Wirkungen und Anwendungen.

Kann man Hanföl zum Kochen verwenden?

Ja, Hanfsamenöl ist ideal für kalte Speisen wie Salate, Smoothies oder Dips. Es sollte nicht erhitzt werden, da es empfindliche Fettsäuren verliert. CBD-Öl hingegen sollte niemals erhitzt werden - es verliert seine Wirkung und kann schädliche Stoffe bilden.

Enthält Hanf CBD?

Ja, die Hanfpflanze enthält CBD - aber nur in den Blüten und Blättern. Die Samen enthalten praktisch kein CBD. Wenn du CBD willst, musst du ein Produkt nehmen, das aus diesen Teilen der Pflanze hergestellt wurde.

Ist CBD legal in Deutschland?

Ja, CBD ist in Deutschland legal, solange der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. CBD-Produkte dürfen als Nahrungsergänzung oder kosmetisches Produkt verkauft werden, aber nicht als zugelassene Lebensmittel - es sei denn, sie haben eine spezielle Zulassung der EFSA.

Warum steht auf manchen Produkten „Hanf mit CBD“?

Das ist Marketing. Es klingt natürlicher. Aber wenn das Produkt CBD enthält, ist es eigentlich CBD-Öl - nicht Hanföl. Prüfe immer die Zutatenliste und die CBD-Konzentration in mg/ml, nicht nur die Wortwahl auf der Flasche.