
HHC-O ist ein synthetisches Cannabinoid, das als O‑Acetat‑Derivat von Hexahydrocannabinol bekannt ist. Es wirkt über das Endocannabinoid‑System, ähnlich wie andere THC‑Varianten, doch seine Bindungsaffinität zu den CB1‑Rezeptoren ist höher, was zu einer gesteigerten psychoaktiven Wirkung führen kann.
Was ist HHC-O?
HHC-O (Hexahydrocannabinol‑O‑Acetat) entstand ursprünglich als Labor‑Modifikation, um die Stabilität von HHC zu erhöhen. Durch das Anhängen einer Acetatgruppe wird das Molekül weniger anfällig für Oxidation, wodurch es länger haltbar ist. Studien aus dem Jahr 2023, veröffentlicht von der European Cannabinoid Research Association, zeigen, dass die Bindungsstärke von HHC‑O zu CB1 bei etwa 1,4‑fach höher liegt als bei natürlichem Delta‑9‑THC.
Was ist Delta‑8 THC?
Delta‑8 THC ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das in geringen Mengen in Cannabis‑ und Hanfpflanzen vorkommt. Chemisch unterscheidet es sich vom bekannteren Delta‑9‑THC nur durch die Position einer Doppelbindung im Molekül, was zu einer leicht reduzierten Psychoaktivität führt. Während Delta‑8 im Labor leicht zu synthetisieren ist, bleibt seine CB1‑Affinität etwa 70% der von Delta‑9‑THC.
Chemische Unterschiede und Bindungsstärke
Die wichtigsten strukturellen Unterschiede lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
- HHC‑O besitzt eine Acetatgruppe, während Delta‑8 nur eine einfache Doppelbindung hat.
- Die Molekülmasse von HHC‑O beträgt etwa 340g/mol im Vergleich zu 286g/mol bei Delta‑8.
- Die Lipophilie (LogP‑Wert) von HHC‑O liegt bei 7,2, deutlich höher als bei Delta‑8 (5,8), was die Blut‑Brain‑Barriere‑Durchdringung begünstigt.
Durch diese Eigenschaften bindet HHC‑O stärker an CB1‑Rezeptoren, was nach Aussage von Dr. Markus Vogel (Cannabis‑Forschungsinstitut Hamburg, 2024) zu einer intensiveren psychoaktiven Erfahrung führt.
Vergleich der psychoaktiven Potenz
Eigenschaft | HHC‑O | Delta‑8 THC |
---|---|---|
CB1‑Affinität (relative Einheit) | 1,4×Delta‑9 | 0,7×Delta‑9 |
Dosierung für leichte Wirkung (mg) | ≈5mg | ≈10mg |
Halbwertszeit (Stunden) | ≈8h | ≈6h |
Verfügbare Produktformen | Vapes, Öle, Kapseln | Vapes, Esswaren, Öle |
Rechtlicher Status (DE) | Grauzone - nicht explizit reguliert | Legal, sofern THC‑Grenzwert <0,2% bleibt |
Die Tabelle verdeutlicht, dass HHC‑O bei gleicher Dosis etwa doppelt so stark wirkt wie Delta‑8. Nutzer berichten häufig von einer intensiveren Körper‑ und Kopf‑Entspannung, während Delta‑8 als „milderes" High beschrieben wird.

Rechtslage in Deutschland und EU
Der rechtliche Rahmen für neuartige Cannabinoide ist komplex. Während Delta‑8 THC unter die Novel‑Food‑Verordnung fällt und bei < 0,2% THC‑Gehalt legal ist, befindet sich HHC‑O in einer Grauzone. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet HHC‑O nicht als zugelassenes Arzneimittel, aber auch nicht als verbotene Substanz, solange die Konzentration von natürlichem THC unter 0,2% bleibt.
In manchen EU‑Ländern, etwa den Niederlanden, wird HHC‑O bereits als „Nicht‑THC‑Entsprechung“ behandelt und darf frei verkauft werden. In Deutschland hingegen empfehlen Fachverbände, vor dem Kauf die aktuelle Rechtslage zu prüfen, da lokale Polizeikontrollen die Grenze für synthetische Cannabinoide verschieben können.
Praktische Dosierung und Erfahrungsberichte
Für Einsteiger gilt die Faustregel: Start low, go slow. Bei HHC‑O empfiehlt das Cannabis‑Info‑Portal cannabis.de eine Anfangsdosis von 2-5mg Oral oder 1-2mg inhaliert. Delta‑8‑Nutzer starten meist bei 5-10mg.
Ein typisches Erfahrungsprofil sieht so aus:
- HHC‑O: Nach 10Minuten ein wachsender Body‑High, leichtes Euphorie‑Gefühl, steigende Schläfrigkeit nach 1,5Stunden.
- Delta‑8: Gleichmäßige entspannende Wirkung, kaum kognitive Beeinträchtigung, gute Wahl für Tagesgebrauch.
Wichtig ist, die Wirkung nicht zu überschätzen. Aufgrund der höheren Potenz kann HHC‑O bei zu hoher Dosis zu Angstzuständen führen.
Risiken und Nebenwirkungen
Beide Cannabinoide können Nebenwirkungen hervorrufen, darunter:
- Trockenheit von Mund und Augen \n
- Herzklopfen bei hohen Dosen
- Gedächtnisstörungen (vorübergehend)
- Bei HHC‑O: verstärkte Schläfrigkeit und gelegentliche Schwindelgefühle
Langzeitstudien fehlen bislang, sodass die Sicherheit langfristiger Einnahme unklar bleibt. Verbraucher sollten regelmäßig Pausen einlegen und die eigene Toleranz beobachten.
Fazit: Ist HHC‑O stärker als Delta‑8?
Ja, chemische Analysen und Nutzerberichte zeigen, dass HHC‑O eine höhere CB1‑Affinität hat und bei vergleichbarer Dosis ein intensiveres High erzeugt. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass es besser ist - die Wahl hängt von gewünschtem Effekt, Rechtslage und persönlicher Verträglichkeit ab.
Für Personen, die ein starkes, aber kurzes Body‑High suchen, ist HHC‑O eine interessante Option. Wer ein mildes, kontrollierbares Erlebnis bevorzugt, bleibt besser bei Delta‑8.

Häufig gestellte Fragen
Wie stark ist HHC‑O im Vergleich zu Delta‑9 THC?
HHC‑O bindet etwa 1,4‑mal stärker an die CB1‑Rezeptoren als Delta‑9 THC, was zu einer potenziell intensiveren Wirkung führt, obwohl die subjektive Wahrnehmung stark von der Dosis abhängt.
Ist die Einnahme von HHC‑O legal in Deutschland?
Derzeit befindet sich HHC‑O in einer rechtlichen Grauzone. Es ist nicht explizit verboten, solange der THC‑Gehalt unter 0,2% bleibt, doch lokale Behörden können unterschiedliche Interpretationen haben.
Welche Dosierungsempfehlung gibt es für Anfänger?
Einsteiger sollten mit 2-5mg HHC‑O oral bzw. 1-2mg inhalativ beginnen und mindestens 90Minuten warten, bevor sie eine weitere Dosis nehmen.
Wie lange hält die Wirkung von HHC‑O an?
Die Hauptwirkung hält etwa 4-6Stunden an, während die Nachwirkungen bis zu 8Stunden spürbar sein können, abhängig von Dosierung und individueller Metabolisation.
Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?
Da HHC‑O das Endocannabinoid‑System beeinflusst, können Wechselwirkungen mit Blutverdünnern, Antidepressiva oder Krampflösern auftreten. Im Zweifelsfall ärztlichen Rat einholen.
Wie unterscheidet sich die Wirkung von Delta‑8 von der von Delta‑9?
Delta‑8 erzeugt ein milderes High mit weniger Angst und Paranoia, während Delta‑9 stärker psychoaktiv ist und intensivere sensorische Effekte bietet.
Sind die Nebenwirkungen von HHC‑O gefährlich?
Bei moderater Einnahme sind die Nebenwirkungen meist mild und vorübergehend. Überdosierung kann jedoch zu starkem Schwindel, Herzrasen oder Angstzuständen führen, weshalb Vorsicht geboten ist.