
Immer mehr Menschen fragen sich, ob ein Cannabis‑Getränk unter die Kategorie Edibles fällt. Die Antwort hängt von rechtlichen Definitionen, dem chemischen Aufbau und der Art der Einnahme ab. In diesem Beitrag klären wir, was Edibles eigentlich sind, welche Varianten es gibt, wo Cannabis‑Getränke einzuordnen sind und worauf du beim Konsum achten solltest.
Edibles - die Grundlagen
Cannabis‑Edibles sind Lebensmittel, die mit Cannabis‑Extrakt, THC, CBD oder beiden angereichert wurden. Im Unterschied zum Rauchen wird das Cannabinoid über den Verdauungstrakt aufgenommen, wodurch die Wirkung langsamer einsetzt, aber oft länger anhält.
Typische Beispiele sind Brownies, Gummibärchen, Kapseln und sogar Schokolade. Die Menge an THC wird meist in Milligramm (mg) angegeben, sodass Konsumenten die Dosis gut kontrollieren können.
Produktklassen im Überblick
Im Cannabis‑Markt unterscheiden wir grob vier Hauptklassen:
- Rauchbare Produkte (Blüten, Konzentrate)
- Vape‑Liquids (für Verdampfer)
- Esswaren (Backwaren, Süßigkeiten, Kapseln)
- Getränke (Wasser, Limonade, Energy‑Drinks, alkoholische Mischungen)
Jede Klasse hat eigene Absorptionsraten, rechtliche Schwellenwerte und Konsumgewohnheiten.
Cannabis‑Getränke im Detail
Ein Cannabis‑Getränk ist ein fertiges Getränk, das mit einem standardisierten Cannabinoid‑Extrakt versetzt ist. Der Extrakt kann entweder THC, CBD oder ein ausgewogenes Verhältnis beider enthalten. Die meisten Hersteller geben den THC‑Gehalt in Milligramm pro Portion an - typischerweise 2‑10mg für Einsteiger.
Im Vergleich zu essbaren Produkten wirkt ein Getränk schneller, weil die Flüssigkeit die Magenschleimhaut schneller erreicht. Dennoch bleibt die Wirkung langsamer als beim Inhalieren und kann 30-90Minuten benötigen, bis sie spürbar wird.
Sind Cannabis‑Getränke Edibles?
Nach den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland gelten Edibles als „lebensmittelähnliche Produkte“, die verzehrt werden. Da das Trinken ebenfalls ein Verzehr ist, dürfen Cannabis‑Getränke technisch zur Kategorie Edibles gezählt werden. Die relevanten Behörden gruppieren sie zusammen mit anderen mit Cannabinoiden angereicherten Lebensmitteln.
Allerdings gibt es einige Unterschiede:
- Die Absorptionszeit unterscheidet sich leicht - Flüssigkeiten erreichen die Magenwand schneller.
- Viele Hersteller kennzeichnen Getränke als „Beverage“ statt „Edible“, um die Produktpositionierung zu differenzieren.
- Regulatorisch werden Getränke oft mit eigenen Grenzwerten für den THC-Gehalt behandelt, besonders wenn Alkohol enthalten ist.
Für den Konsumenten ist das Fazit: Ja, ein Cannabis‑Getränk ist ein Edible, solange es keine Tabak‑ oder Vape‑Komponente enthält.
Rechtlicher Rahmen 2025 in Deutschland
Seit der Reform des Betäubungsmittelgesetzes im Jahr 2024 dürfen Cannabinoide in Lebensmitteln bis zu einer Obergrenze von 10mg THC pro Portion legal vertrieben werden. Ausnahmen gelten für alkoholische Mischungen, die einer separaten Lizenz unterliegen.
Gesundheitsbehörden verlangen:
- Klare Kennzeichnung von THC‑ und CBD‑Gehalt.
- Warnhinweise zu Wirkung, Schwangerschaft und Fahren.
- Verpackungen, die für Kinder unzugänglich sind.
Verstöße können zu Bußgeldern oder Rückrufaktionen führen. Die Kontrollen werden von den Landesämtern für Gesundheit und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) durchgeführt.

Dosierung & Wirkung - was du wissen solltest
Beginners sollten mit 2mg THC starten und nach 90Minuten prüfen, ob die Wirkung ausreicht. Ein weiterer Schluck sollte erst nach mindestens einer Stunde folgen, um Überdosierung zu vermeiden.
Wichtige Faktoren, die die Wirkung beeinflussen:
- Leerer oder voller Magen - leere Magenschleimhaut führt zu schnellerer, intensiverer Wirkung.
- Individuelle Toleranz - regelmäßige Konsumenten benötigen höhere Dosen.
- Art des Cannabinoids - THC wirkt psychoaktiv, CBD hingegen eher beruhigend.
Eine gängige Faustregel lautet: 5mg THC entsprechen etwa 0,2g getrockneter Blüten. Wer also das gleiche Ergebnis wie beim Rauchen erzielen will, kann mit dieser Umrechnung experimentieren.
Sicherheit & Qualitätsprüfung
Vertrauenswürdige Hersteller lassen ihre Produkte von unabhängigen Laboren analysieren. Schau bei der Produktbeschreibung nach den folgenden Angaben:
- THC- und CBD-Gehalt (in mg pro Portion)
- Laborbericht (COA - Certificate of Analysis)
- Herkunft des Cannabis‑Extrakts (z.B. EU‑zertifiziert)
- Falls Alkohol enthalten: Alkoholgehalt in Prozent
Nur Produkte mit vollständigem COA sollten gekauft werden - sie garantieren Reinheit, fehlende Schadstoffe und korrekte Dosierung.
Vergleich: Cannabis‑Getränk vs. andere Edibles
Merkmal | Cannabis‑Getränk | Esswaren (z.B. Gummibärchen) | Rauchbare Produkte |
---|---|---|---|
Aufnahmezeit | 30-90Minuten | 45-120Minuten | 5-15Minuten |
Wirkungsdauer | 4-6Stunden | 6-8Stunden | 1-3Stunden |
Dosierbarkeit | gute Kontrolle durch ml‑Angaben | gute Kontrolle durch Stückzahl | schwerer zu kontrollieren |
Diskrete Anwendung | hoch - kein Geruch | hoch - leise Einnahme | gering - sichtbarer Dampf |
Rechtlicher Status (2025) | bis 10mg THC pro Portion erlaubt | bis 10mg THC pro Portion erlaubt | nur mit Lizenz, nicht als Lebensmittel |
Die Tabelle zeigt, dass Cannabis‑Getränke ein gutes Mittelweg-Produkt sind: schneller als herkömmliche Esswaren, aber diskreter als das Rauchen.
Häufig gestellte Fragen
FAQ
Was bedeutet "Edible" im deutschen Sprachgebrauch?
Edible (aus dem Englischen "essbar") bezeichnet alle Produkte, die Cannabis‑Cannabinoide enthalten und oral eingenommen werden - also sowohl feste Lebensmittel als auch flüssige Getränke.
Wie schnell wirkt ein Cannabis‑Getränk?
Die Wirkung setzt in der Regel nach 30-90Minuten ein, abhängig von Mageninhalt und individueller Stoffwechselrate.
Darf ich ein Cannabis‑Getränk mit Alkohol kombinieren?
Ja, solange das kombinierte Produkt eine separate Lizenz hat und die THC‑Grenzwerte nicht überschreitet. Vorsicht ist bei der Dosierung geboten, da Alkohol die Wirkung verstärken kann.
Wie erkenne ich ein sicheres Cannabis‑Getränk?
Achte auf ein vollständiges Certificate of Analysis (COA), klare Angaben zu THC‑/CBD‑Gehalt, kindersichere Verpackung und das Herkunftslabel des Extrakts.
Kann ich Cannabis‑Getränke unterwegs konsumieren?
Ja, sie sind diskret und geruchlos. Beachte jedoch die lokalen Gesetze zum öffentlichen Konsum und die Regelung für das Mitführen von THC‑haltigen Produkten.
Mit diesem Wissen bist du jetzt besser gerüstet, um selbst zu entscheiden, ob ein Cannabis‑Getränk für dich das passende Edible ist.