
Stell dir vor, du nimmst ein erfrischendes Hanf-Drink in die Hand und fragst dich: Wird das einen psychoaktiven Kick geben? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab - von den enthaltenen Cannabinoiden über gesetzliche Grenzwerte bis hin zu deiner individuellen Toleranz. Dieser Guide zeigt dir, was du über die Wirkung von Hanf‑Getränken wissen musst, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Was ist ein Hanf‑Drink?
Hanf‑Drink ist ein nicht‑alkoholisches Erfrischungsgetränk, das aus Hanf‑Extrakt, Hanfsamen oder Hanfpulver hergestellt wird. Die Basis kann Wasser, Saft oder kohlensäurehaltige Limonade sein, und das Produkt wird meist als CBD‑reich, THC‑arm vermarktet. Die Idee ist, die gesundheitlichen Vorteile von Cannabinoiden zu nutzen, ohne die berauschende Wirkung von klassischem Cannabis.
Welche Cannabinoide können drin sein?
Die beiden wichtigsten Cannabinoide in Hanf‑Getränken sind CBD (Cannabidiol, nicht‑psychoaktiv, wirkt entspannend und entzündungshemmend) und THC (Tetrahydrocannabinol, der psychoaktive Hauptwirkstoff in Cannabis). In den meisten legalen Produkten liegt der THC‑Gehalt unter 0,2% (nach EU‑Recht), während der CBD‑Gehalt stark variieren kann - von 5mg bis über 100mg pro Portion.
Gesetzliche Grenzwerte in Deutschland und der EU
In der EU gilt das Lebensmittelgesetz (Verordnung (EU) Nr. 2015/2283 über neuartige Lebensmittel). Dort ist festgelegt, dass neuartige Lebensmittel, zu denen auch Hanf‑Getränke zählen, nur dann verkauft werden dürfen, wenn ihr THC‑Gehalt 0,2% (gewichtsbasiert) nicht überschreitet. Der CBD‑Gehalt ist nicht begrenzt, solange das Produkt die Sicherheitsbewertung der EU‑Kommission besteht.

Psychoaktive Wirkung: Gibt es einen "Buzz"?
Der Begriff "Buzz" wird umgangssprachlich für ein leicht berauschendes Gefühl verwendet, das typischerweise bei THC‑Aufnahme entsteht. Da die rechtlichen Grenzwerte den THC‑Anteil stark beschränken, ist die Menge, die du durch einen einzelnen Hanf‑Drink aufnehmen würdest, in der Regel zu gering, um eine spürbare psychoaktive Wirkung (Veränderung der Wahrnehmung, Stimmung oder Kognition) zu erzeugen.
Ein typischer 330‑ml‑Drink enthält etwa 0,5mg THC - das entspricht ungefähr 0,001% der üblichen Dosis, die für einen „High“ nötig ist (etwa 5‑10mg THC). Für die meisten Menschen ist das praktisch nicht wahrnehmbar.
Vergleich: Hanf‑Drink, Cannabis‑Bier und klassische Softdrinks
Produkt | Alkoholgehalt | THC‑Gehalt | CBD‑Gehalt | Typische Wirkung |
---|---|---|---|---|
Hanf‑Drink | 0% | ≤0,2% | 5‑100mg CBD | Entspannung, kein Buzz |
Cannabis‑Bier | 0‑5% (je nach Rezept) | 0,2‑0,5% | 10‑30mg CBD | Leichte Entspannung, leichter Buzz möglich |
Cola/Softdrink | 0% | 0% | 0mg | Erfrischung, keine psychoaktive Wirkung |
Tipps zur sicheren Nutzung
- Dosierung prüfen: Schau immer auf das Etikett und notiere dir die enthaltene Menge an CBD (z.B. 20mg pro Dose). Beginne mit einer halben Portion, wenn du neu bist.
- Alkoholkombination vermeiden: Wenn du gleichzeitig Alkohol trinkst, kann die Aufnahme von THC leicht erhöht werden, sogar bei niedrigen Konzentrationen.
- Wartezeit beachten: Die Wirkung von CBD setzt bei oraler Einnahme meist erst nach 30‑60Minuten ein. Planen Sie das Trinken also nicht sofort vor einem wichtigen Termin.
- Individuelle Toleranz berücksichtigen: Menschen mit niedriger Körpermasse oder wenig Erfahrung mit Cannabinoiden spüren Effekte schneller.
- Auf Qualität achten: Produkte mit einem unabhängigen Laborzertifikat geben klare Auskünfte zu THC‑ und CBD‑Gehalt.

Häufige Missverständnisse
Mythos 1: Jeder Hanf‑Drink macht high.
Fakt: Nur wenn das Produkt über dem gesetzlichen THC‑Grenzwert liegt - das dürfen legale Getränke nicht.
Mythos 2: CBD beruhigt sofort.
Fakt: Die Wirkung setzt verzögert ein und ist bei niedrigen Dosen oft kaum spürbar.
Mythos 3: Mehr CBD = besser.
Fakt: Bei zu hohen Dosen können Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Magenbeschwerden auftreten.
Wichtige Fakten auf einen Blick
- Legal: THC ≤0,2% (EU‑Grenzwert).
- CBD‑Mengen variieren stark - von 5mg bis über 100mg pro Portion.
- Ein Buzz entsteht nur bei deutlich höherem THC‑Gehalt als in handelsüblichen Hanf‑Drinks.
- Zur sicheren Anwendung: Etikett checken, mit kleiner Menge starten, nicht mit Alkohol mischen.
Häufig gestellte Fragen
Entsteht bei Hanf‑Drink ein Rauschgefühl?
Bei gesetzlich konformen Produkten ist der THC‑Gehalt zu gering, um ein Rauschgefühl zu erzeugen. Das mögliche Gefühl von Entspannung stammt meist vom CBD.
Wie viel CBD ist in einem normalen Hanf‑Drink?
Die meisten handelsüblichen Getränke enthalten zwischen 5mg und 30mg CBD pro Dose. Premium‑Varianten können bis zu 100mg pro Portion bieten.
Kann ich Hanf‑Drink mit Alkohol mischen?
Es wird empfohlen, die Kombination zu vermeiden, weil Alkohol die Aufnahme von THC leicht erhöhen kann und unerwartete Effekte hervorrufen könnte.
Wie erkenne ich ein geprüftes Produkt?
Ein gutes Zeichen ist ein Laborzertifikat, das den genauen THC‑ und CBD‑Gehalt sowie mögliche Verunreinigungen aufzeigt. Oft findet man den Link zum Zertifikat auf dem Etikett oder der Hersteller‑Website.
Sind Hanf‑Drinks für Schwangere sicher?
Schwangere sollten generell auf Cannabinoide verzichten, da Studien über mögliche Auswirkungen auf die fetale Entwicklung noch nicht abschließend sind.