Viele fragen sich: Kann man einen Cannabis-Drink selbst herstellen? Die Antwort lautet ja - aber nur, wenn man die richtigen Zutaten, die passende Technik und die gesetzlichen Rahmenbedingungen kennt. Dieser Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie du ein schmackhaftes Cannabis‑Getränk braust, welche Dosierung sicher ist und worauf du in Deutschland achten musst.
Was ist ein Cannabis‑Drink?
Cannabis-Drink ist ein alkoholisches oder nicht‑alkoholisches Getränk, das mit Hanfextrakt, THC‑ oder CBD‑Öl angereichert ist. Im Gegensatz zu reinem Kraut wird die Wirkung über das Trinkmedium gleichmäßig verteilt, sodass ein kontrollierteres Erlebnis möglich ist.
Grundlagen: Zutaten und Gerätschaften
Für ein klassisches Cannabis‑Bier brauchst du neben den üblichen Brauzutaten noch ein paar Spezialitäten:
- Hanfextrakt (THC‑reich oder CBD‑reich, je nach gewünschter Wirkung)
- Hopfen (für Bitterkeit und Aroma)
- Malz (Gersten‑ oder Weizenmalz für die Grundwürze)
- Hefe (alkoholische Gärung)
- Wasser (idealerweise gefiltert, 20 °C)
- Optional: Früchte, Gewürze oder Zucker für zusätzliche Geschmacksnoten
Benötigte Geräte sind ein Braukessel (mindestens 5 Liter), ein Gärbehälter mit Luftverschluss, ein Thermometer und ein Sieb. Für die Extraktion von THC empfiehlt sich ein kleiner Sous‑Vide‑Garen‑Beutel oder ein einfacher Slow‑Cooker.
Schritt‑für‑Schritt‑Rezept für ein 5‑Liter‑Batch
- Extraktion vorbereiten: 5 g THC‑reiches Cannabiskraut (z. B. THC) mit 100 ml hochwertigem Pflanzenöl (z. B. Kokosöl) im Sous‑Vide‑Beutel bei 80 °C für 90 Minuten erhitzen. Danach abkühlen lassen und das Öl durch ein feines Sieb filtern.
- Maische ansetzen: 1,5 kg Malz in 3 l Wasser einrühren, auf 65 °C erhitzen und 60 Minuten rühren, damit Enzyme die Stärke in Zucker umwandeln.
- Hopfen hinzufügen: 30 g Hopfen (bitter) zu Beginn der Kochphase, weitere 15 g gegen Ende für Aroma. 60 Minuten kochen.
- Hanfextrakt einmischen: Kurz vor Ende des Kochens das gefilterte Cannabiskonzentrat einrühren. Durch die Hitze wird das THC aktiv, ohne dass die Wirkstoffe zerstört werden (max. 80 °C).
- Abkühlen und gären: Auf 20 °C abkühlen, 1 g Bierhefe hinzufügen, dann in den Gärbehälter füllen und luftdicht verschließen.
- Gärung: 7‑10 Tage bei 18‑20 °C gären lassen. Danach abfüllen, optional 2‑3 g Zucker für die Flaschengärung hinzufügen und weitere 2 Tage lagern.
Das Ergebnis: ein leicht hopfiges Bier mit einer THC‑Dosis von etwa 5 mg pro 330‑ml‑Flasche - Ideal für ein kontrolliertes, entspanntes Erlebnis.
Dosierung: Wie viel THC ist sicher?
Die Wirkstärke variiert stark, aber Richtwerte aus deutschen Studien (z. B. Bundesinstitut für Arzneimittel) empfehlen:
- Einsteiger: 2‑5 mg THC pro Portion
- Erfahrene Nutzer: 5‑10 mg THC pro Portion
- Maximal empfohlen: 20 mg THC pro Tag für gesunde Erwachsene
Ein moderner Messbecher für Öl (10‑ml‑Skala) hilft, die Menge exakt abzuwägen. Beachte, dass Alkohol die Aufnahme von THC beschleunigt - bei Kombi‑Getränken lieber die niedrigere Dosis wählen.
Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland (2025)
Seit dem Cannabis‑Gesetz von 2023 dürfen Privatpersonen bis zu 30 g THC‑haltiges Cannabis zu Hause besitzen. Für die Herstellung von Cannabis‑Getränken gelten jedoch folgende Vorgaben:
- Die THC‑Konzentration pro Liter darf 10 mg nicht überschreiten, sofern das Getränk nicht als Lebensmittel eingestuft wird.
- Alkoholische Varianten benötigen eine Sondergenehmigung nach dem Alkoholsteuergesetz - meist nur für gewerbliche Brauer.
- Verkauf an Minderjährige (< 18) ist strikt verboten; Etikettierung muss die THC‑Menge deutlich angeben.
Für den privaten Gebrauch reicht die persönliche Menge von bis zu 30 g, solange das Endprodukt nicht weiterverkauft wird. Trotzdem empfiehlt sich ein kurzer Check bei der örtlichen Ordnungsbehörde in Münster, um Missverständnisse zu vermeiden.
Tipps & Tricks: Geschmack, Haltbarkeit und Variationen
Ein gutes Cannabis‑Getränk muss mehr als nur wirken - es soll schmecken:
- Fruchtige Note: Etwas Mango‑ oder Zitronensaft während der Gärung hinzufügen.
- Würze: Eine Prise Zimt oder Kardamom während des Kochens verleiht Tiefe.
- Lagerung: Kühl und dunkel (5‑10 °C) lagern; das Aroma bleibt bis zu 6 Monaten erhalten.
- Non‑Alcoholic Variante: Verwende alkoholfreie Malzextrakte und fermentiere mit Milchsäurebakterien (z. B. Lactobacillus) - das Ergebnis ist ein spritziges Cannabis‑Tonikum.
Fehler, die du vermeiden solltest
Gerade beim ersten Versuch gibt es ein paar Stolperfallen:
- Zu hohe Hitze: THC zersetzt ab 120 °C. Deshalb das Cannabiskonzentrat erst am Ende einrühren.
- Unzureichende Filterung: Pflanzenreste können bitter schmecken und die Gärung stören.
- Falsche Lagerung: Licht und Wärme reduzieren sowohl Geschmack als auch Wirksamkeit.
- Ignorieren der Rechtslage: Ohne Genehmigung keinen Alkoholgehalt über 0,5 % zulassen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Cannabis‑Drink
Wie lange dauert die Herstellung eines Cannabis‑Biers?
Vom Aufbrühen bis zur Abfüllung braucht man etwa 2‑3 Wochen, inklusive Gärung und Nachreifung.
Muss ich meine Getränke mit THC‑Kennzeichnung versehen?
Ja, bei jeglichem THC‑Gehalt über 0 mg muss die Menge pro Portion deutlich angegeben werden - das gilt auch für Selbsthersteller, wenn das Getränk an Dritte weitergegeben wird.
Kann ich CBD‑statt THC‑Extrakt verwenden?
Natürlich. CBD liefert keine psychoaktive Wirkung und ist in Deutschland vollständig legal. Das Geschmacksprofil bleibt jedoch ähnlich.
Wie messe ich die THC‑Menge im fertigen Getränk?
Laboranalysen vom Fachlabor sind die sicherste Methode. Für den Hausgebrauch gibt es Teststreifen, die jedoch nur Richtwerte liefern.
Darf ich das Getränk in meiner Heimatstadt Münster verkaufen?
Nur mit einer Gaststätten‑ oder Brauereilizenz und einer Sondergenehmigung für THC‑haltige Getränke. Ohne Lizenz ist der Verkauf illegal.
Fazit: Dein eigener Cannabis‑Drink ist machbar
Mit dem richtigen Rezept, einer klaren Dosierung und einem Blick auf die gesetzlichen Vorgaben kannst du in deiner Küche ein hochwertiges Cannabis‑Getränk kreieren. Experimentiere mit Aromen, halte die Temperatur beim Extrahieren niedrig und teste die Wirkung vorsichtig. So entsteht ein Getränk, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch sicher ist.