Die Welt des Absinth
Mein erster Kontakt zur "Grünen Fee", wie der Absinth auch liebevoll genannt wird, war vor vielen Jahren während eines Kurzurlaubes in Prag. Ich erinnere mich noch genau, wie ich fasziniert in einer kleinen, antik dekorierten Bar saß und mir der Barkeeper das Ritual des Absinth-Trinkens erklärte. Mit meiner Vorstellung von gewöhnlichen Schnäpsen oder Likören, hatte das wenig zu tun. Also, wie viel Alkohol steckt nun wirklich in einem Schnapsglas Absinth?
Der Alkoholgehalt von Absinth
Der Alkoholgehalt von Absinth kann sehr unterschiedlich sein, er liegt normalerweise zwischen 45% und 75%. Einige Sorten können sogar einen Alkoholgehalt von bis zu 80% aufweisen, was Absinth zu einem Hochprozentigen macht, der nicht zu unterschätzen ist! Denn nur etwa 30ml - das entspricht ungefähr einem Schnapsglas - hat schon einen Alkoholgehalt von etwa 15-25 Gramm reinen Alkohol.
Jetzt musst du einfach wissen, dass unsere Körper diesen Alkohol recht dünn verarbeiten und abbauen können. Laut einer allgemeinen medizinischen Regel kann die Leber etwa 10 Gramm Alkohol pro Stunde abbauen. Das bedeutet, dass nach einem Shot Absinth mit einem Alkoholgehalt von 25 Gramm, dein Körper circa 2,5 Stunden benötigt, um den Alkohol vollständig abzubauen.
Auf jeden Fall möchte ich betonen, dass das Trinken von Absinth in Maßen genossen werden sollte, besonders wegen seines hohen Alkoholgehalts. Es ist sicherlich ein einzigartiger Likör, den man ausprobieren kann, aber ich erinnere mich auch lebhaft an das heikle Gleichgewicht zwischen einem Spaßabend in Prag und einem Kater am nächsten Morgen!
Die Geschichte des Absinth
Absinth hat eine reiche und spannende Geschichte. Er wurde im 18. Jahrhundert in der Schweiz erfunden und erlangte von dort aus schnell Berühmtheit in ganz Europa. Berühmte Künstler, wie Van Gogh, Pablo Picasso und Oscar Wilde, waren berüchtigte Absinth-Trinker. Tatsächlich wird Absinth oft in einem etwas mystischen und geheimnisvollen Licht gesehen und es gibt viele Mythen und Märchen rund um die "Grüne Fee".
Es gab sogar eine Zeit, in der Absinth in vielen Ländern verboten war, da einige glaubten, dass er Halluzinationen auslöst. Diese Vorstellung wurde jedoch durch die moderne Wissenschaft widerlegt. Das in Absinth enthaltene Thujon kann in großen Mengen toxisch wirken, aber die Mengen in der heutigen legalen Absinthproduktion sind weit von einer gefährlichen Dosis entfernt.
Heute ist Absinth in den meisten Ländern wieder legal und erlebt ein Revival bei Cocktail-Liebhabern und Neugierigen. Hier möchte ich nochmals betonen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol essentiell ist. Absinth ist definitiv kein Getränk, das man einfach so nebenbei trinkt!
Tips für den Absinth Genuss
Absinth ist eine wahre Geschmacksexplosion und sollte genauso genossen werden. Die typische Methode, Absinth zu servieren, ist das sogenannte "Französische Ritual". Hierbei wird ein Zuckerwürfel auf einen speziellen Absinth-Löffel platziert und langsam kaltes Wasser über den Zucker gegossen, bis dieser sich auflöst und in das Glas mit dem Absinth tropft. Dadurch entsteht eine milchige Emulsion, die das Aroma des Absinth schön zur Geltung kommen lässt.
Für Kenner und Liebhaber ist das Zubereiten und Genießen von Absinth ein wahrer Genuss. Linus, mein Sohn, ist fasziniert davon, wie ich mit dem speziellen Absinth-Löffel und Zuckerwürfel hantiere. Natürlich darf er selbst noch keinen Absinth trinken, aber vielleicht wird er eines Tages meine Leidenschaft für diesen einzigartigen Schnaps teilen.
Erinnern Sie sich also, lieber Leser, dass ein echtes Glas Absinth mehr ist als nur ein hochprozentiger Schnaps. Es ist ein kulturelles Erbe, ein Erlebnis und sollte sorgfältig und bewusst genossen werden. Und am wichtigsten: Betrinken Sie sich nicht!