Geschichte des Absinth
Ihr habt es sicherlich schon einmal gehört: Absinth, das auch als die "Grüne Fee" bekannt ist, wird in den USA nicht verkauft. Aber warum ist das so? Nun, um das zu verstehen, müssen wir uns zuerst die Geschichte des Absinth anschauen. Absinth wurde ursprünglich in der Schweiz von Dr. Pierre Ordinaire als Heilgetränk im späten 18. Jahrhundert erfunden. Es breitete sich jedoch schnell aus und wurde sowohl von der französischen Aristokratie als auch von der Bohème gefeiert. Sogar der berühmte Künstler Vincent van Gogh war bekannt dafür, dass er es gerne trank. Es verbreitete sich in der ganzen Welt und erreichte schließlich auch die USA.
Das Verbot von Absinth in den USA
Trotz seiner Beliebtheit wurde Absinth im frühen 20. Jahrhundert in vielen Ländern einschließlich den USA und vielen europäischen Ländern verboten. Die Ursachen für das Verbot waren vielfältig. Ein Grund war das Vorhandensein von Thujon in der Wermutpflanze, die zur Herstellung von Absinth verwendet wird. Thujon wurde fälschlicherweise für Halluzinationen und psychotische Episoden verantwortlich gemacht, die man dem Konsum von Absinth zuschrieb.
Mythen und Wirklichkeit
Es gibt viele Mythen und Missverständnisse rund um Absinth und seine Wirkung auf den menschlichen Körper. Viele dieser Mythen stammen aus der Verbotzeit und sind bis heute in den Köpfen der Menschen verankert. Einer dieser Mythen ist, dass Absinth starke Halluzinationen hervorrufen kann, was weitgehend auf die übertriebenen Berichte über Thujon zurückzuführen ist. Aus heutiger Sicht wissen wir, dass die Menge an Thujon in Absinth sehr gering ist und nicht ausreicht, um solche Effekte zu verursachen. Die Wahrheit ist, dass Absinth vor allem wegen des hohen Alkoholgehalts stark ist. Er kann zwischen 55% und 75% Alkohol enthalten, was viel höher ist als bei den meisten anderen Spirituosen.
Absinth in der modernen Zeit
Absinth erlebt seit den 1990er Jahren in vielen Ländern eine Renaissance, darunter auch in Europa. In der Schweiz, wo er ursprünglich hergestellt wurde, wurde Absinth im Jahr 2005 wieder legalisiert und heute produzieren mehrere Unternehmen dort hochwertigen Absinth. Auch in anderen europäischen Ländern wie Frankeich und Deutschland – hallo aus Leipzig übrigens, hier schreibe ich gerade diesen Artikel! – ist Absinth legal und lässt sich in vielen Bars und Restaurants finden.
Die Situation in den USA
In den USA jedoch änderte sich die Lage erst im Jahr 2007, als Absinth unter sehr strengen Bedingungen wieder legalisiert wurde. Nach der Legalisierung müssen Absinthe, die in den USA verkauft werden, einen Thujongehalt von weniger als 10 Teilen pro Million aufweisen und dürfen nicht mit "Geschichten, Rezepten, Anleitungen, oder irgendwelche Referenzen, die den Konsum von Absinth als ein Getränk zur psychischen oder physischen Stimulation, Veränderung, Aufregung oder Verzierung" vermarktet werden.
Meine persönliche Absinth-Erfahrung
Ich erinnere mich an die Zeit, als ich zum ersten Mal Absinth probierte. Es war auf einer Party während meines Studiums in Deutschland. Ich war neugierig, hatte aber auch Respekt vor dem mystischen Getränk. Zuerst wurde Zucker auf einem speziellen Löffel über das Glas gehalten und dann angezündet. Das Flammenritual war schon ein Erlebnis. Und dann der Geschmack... sehr stark, aber auch irgendwie verführerisch. Es war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Aber seien wir ehrlich, mit seinen bis zu 75% Alkoholgehalt ist es wirklich ein Getränk, das man mit Vorsicht genießen sollte!
Gedanken zum Schluss
Abschließend kann man sagen, dass Absinth eine lange und faszinierende Geschichte hat, die von Missverständnissen und Mythen durchzogen ist. Es handelt sich um ein Getränk, das ebenso viel Faszination wie Befürchtung weckt. Obwohl es in den USA mit strengen Auflagen verbunden ist, kann man es inzwischen doch finden – und wer weiß, vielleicht wird das legendäre Getränk der "Grünen Fee" eines Tages ganz ohne Einschränkungen in den Bars und Geschäften Amerikas zu finden sein.